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Der "Alte Ljamus"
HOLZARCHITEKTUR IN BELARUS

Was ist ein „Ljamus“?

Das Wort „Ljamus“ hat deutsche Wurzeln und stammt aus zwei Wörter, „Lehm“ und „Haus“.  Dieses Wort gebraucht man für die Benennung eines zweigeschossigen oder dreigeschossigen wirtschaftlichen Baus. Dieser Konstruktionstyp wurde für die Lagerung von Lebensmitteln, Kleidung, Getreide, landwirtschaftlichen Werkzeuge und anderen Dingen verwendet. Im Sommer wurde der Ljamus sehr oft als Wohnung benutzt.
Die Ljamusy waren auf dem Territorium des westlichen Belarus, Polens und Litauens in der Zeit vom 17. bis ins 20. Jahrhundert hinein verbreitet. Sie wurden vor allem in den Städten und den Höfen gebaut.
Die Ljamusy von Gutsbesitzern wurden in der Regel aus Stein gebaut und für die Lagerung alter Waffen, alter Bücher und Dokumente benutzt. Die Bauern haben die Ljamusy für die Lagerung der Lebensmittel verwendet. Aus diesem Grunde waren die Ljamusy oft unterkellert. Traditionell sind die Häuser auch oft ganz aus Holz, angefertigt ganz ohne Verwendung von Nägeln. Eine gewisse Ähnlichkeit mit der deutschen Fachwerkarchitektur – „Lehmhaus“ eben – ist nicht ganz von der Hand zu weisen.
Auf dem Territorium von Belarus wurde dieser Art von Gebäude meistens aus Ziegelstein, Steinen und Holz in Technik einer „Preußischen Wand“ gebaut. (für diese Technik sind die rechteckigen Wände und Formen und Walmdach typisch).

Der Alte Ljamus in Hrodna

Der alte Ljamus in Hrodna ist von historischem und architektonischem Wert. Das Gebäude wurde in den 1770er Jahren von Antoni Tyzenhaus gebaut und war als damaliges Lagerhaus Bestandteil der historischen Haradnica. Dieser Ljamus ist ein Teil des Gesamtbildes Ende des 18. Jahrhunderts in Hrodna. Es ist eines der frühesten Beispiele des großangelegten städtebaulichen Komplexes in der Architekturgeschichte von Belarus.

Das Aussehen des Gebäudes

Es ist ein zweistöckiges rechteckiges Gebäude mit Walmdach (Pyramidendach), bedeckt mit roten Dachziegeln, sowie den Mansarden an der Vorder- und an den Seitenfassaden. Der Ljamus hat zwei Giebel. Der erste hat eine gestufte gleichmäßige Seite, der zweite hat eine dreieckige Form mit zwei Fenstern und mit einem Schornstein. Der zweite Schornstein befindet sich auf der entgegengesetzten Seite.
Das Gebäude ist weiß gefärbt. Die Fenster sind unermesslich klein im Vergleich zu der Größe des Hauses. Das erzeugt eine ungewöhnliche Wirkung beim Betrachter.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Gebäude ohne Verwendung von Eisennägeln gebaut wurde.

Die Innenansicht des Gebäudes

Jetzt ist im Ljamus ein Restaurant untergebracht, welches auch diesen Namen trägt: Stary Ljamus, also „Alter Ljamus“. Da die Belarussen die Kultur und die Geschichte schätzen, ist dieses Restaurant sehr rustikal im Stil des 18. Jahrhunderts ausgestattet, mit viel Holz und Gebälk. Das Restaurant bietet traditionelle belarussische Speisen ein, auf Deutsch würde man sagen „gutbürgerliche Küche“. Deftig, aber lecker! Der Schmuck des Erdgeschosses ist die massive hölzerne Treppe mit den hohen Stufen, die den Stil jener Epoche widerspiegelt.
Es gibt dort auch eine große Holztruhe. Diese Truhe schmückt das Erdgeschoss und befindet sich neben der Treppe. Auch gibt es viele kunsthandwerkliche Arbeiten, die sich auf den Fensterbänken überall befinden, z. B. geflochtene Strohkörbe, zwei Puppen in belarussischen Trachten, eine Spindel, die sich direkt neben der Bar im ersten Stockwerk befindet. Ich finde alles sehr faszinierend.
Im Restaurant ist es sehr gemütlich. Die Innenarchitektur spiegelt die Zeit des 18. Jahrhunderts wider: Hier gibt es einen Kamin, eine alten Uhr. Dank natürlicher Baumaterialien riecht es hier wunderbar: Die Stroh- und die Holzgerüche lassen den Besucher noch stärker in diese Atmosphäre eintauchen.

Valjantsina Maslova
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