Reiseservice

Wohnen

Verkehr

Museen

Kunst und Kultur

Essen und Trinken

Unterhaltung

Nützliche Tipps

Shopping

Suchfunktionen

Nachrichten

Artikel

Gästebuch

Kontakt

Links

Archiv

Suchen

Umfrage
    Was ist Ihre Lieblingsstadt in Belarus?
    Hrodna
    Minsk
    Brest
    Vicebsk
    Mahiljou
    Homel
Zelva (blr. Зэльва; russ. Зельва)
STADTRUNDGANG DURCH ZELVA

Stausee – zwei Dreifaltigkeitskirchen (katholisch und russisch-orthodox) – Heimat der Dichterin Larysa Henijuš

Die ca. 8000 Einwohner zählende Stadt Zelva liegt sehr malerisch an einem großen Stausee, der die Stadt mit Wasser versorgt und für die Einheimischen ein beliebtes Naherholungsgebiet darstellt, sowie am Fluss Zalvjanka (russ. Zel’vjanka/Зельвянка). Außerdem ist Zelva Heimat der Dichterin
Larysa Henijuš, die hier von 1956 bis zu ihrem Tod 1983 lebte.

Die Hauptstraßen im Zentrum sind die vul. Puškina, die im Norden dann weiter als vul. Vakzal’naja Richtung Bahnhof führt (im Norden), sowie die vul. Peramohi, die das Zentrum mit dem Stausee und dem Park verbindet (im Süden). Querstraßen im Zentrum sind die vul. 17 Verasnja und die parallel dazu verlaufende vul. Saveckaja.

In Zelva gibt es zwei Dreifaltigkeitskirchen, eine katholische und eine russisch-orthodoxe.

Die katholische Dreifaltigkeitskirche [костёл Пресвятой Троицы/Костел Девы Марии Пресвятой Троицы] (1912/1913; Neogotik; Architekt: Iosif Pius Dzjakonski, 1844-1927; Adresse: vul. 50 hadoŭ VLKSM) aus Ziegelstein ist dreischiffig und hat eine symmetrische Struktur, in der zwei hohe zweistöckige Türme (erste Ebene vierseitig, zweite Ebene achtseitig) mit schmalen halbkreisförmigen Fensteröffnungen dominieren. Ein kleines Türmchen über der fünfseitigen Apsis endet mit Spitzdach. Der Haupteingang an der Vorderfassade ist als offene Galerie mit breiten halbkreisförmigen und Spitzbögen gestaltet, die dem Gebäude eine Ähnlichkeit mit einer mittelalterlichen Kirche verleiht. Die Wände sind mit Bossenwerk verstärkt und haben Spitzbogenfenster
Manchmal wird diese Kirche auch erwähnt als Kirche der unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria [костёл Безгрешного Зачатия Девы Марии]. In der Kirche selbst gibt es zwei Tafeln, die davon sprechen, dass es sich um die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit [костел св. Троицы] handelt. In den 1960er Jahren diente die Kirche der Kolchose als Getreidelager, ab 1988 war sie ein Lager , 1989 wurde sie der Gemeinde zurückgegeben und ist seit 1990 wieder in Betrieb.

Die orthodoxe Dreifaltigkeitskirche [Свято-Троицкая церковь] (1815, umgebaut 1909; Klassizismus/neobyzantinisch) an der Ecke vul. Saveckaja/vul. Kastryčnickaja wurde regelmäßig von Larysa Henijuš, Dichterin, die lange in Zelva lebte, besucht. Sie wurde 1815 als unierte Kirche auf dem Fundament einer Holzkirche von 1434/1443 gebaut und 1909 in eine orthodoxe Kirche umgebaut. Mit dem Umbau kam auch ein Glockenturm hinzu. Es handelt sich um einen kompakten, rechteckigen, einschiffigen Bau mit halbrunder Apsis. An die Hauptfassade ist ein zweistöckiger, vierseitiger (quadratischer) Glockenturm unter einem Zeltdach mit Zwiebelhelm angebaut, darunter gibt es eine kleine Kuppel auf einem Tambour. Unterhalb des Daches verläuft rund um die Kirche ein Karnies, die Fenster sind rechteckig. Die Innenausstattung ist fast vollständig verändert. Über dem Eingang gibt es Chöre mit einer Holzbalustrade, geschmückt mit geometrischen Ornamenten. Der Altarraum zeichnet sich aus durch zwei hervortretende Eckpfeiler, die aussehen wie ein Portal auf drei Säulen. Die Decke ist flach.
Valjancin Dubatoŭka, Unternehmer und Hobbyhistoriker, der auf das Adelsgeschhlecht der Sapiehas ‚spezialisiert‘ ist, will herausgefunden haben, dass die Kirche ursprünglich ein Theater war und schockierte damit die Fachwelt. Er behauptet, dass im 15. Jahrhundert noch gar kein Zelva existierte und dass die ersten Bestattungen um die Kirche herum in den 1830er Jahren stattfinden.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Wassermühle (Ende 19. Jh./1. Hälfte 20. Jh.?; Holzhaus), die noch bis vor einiger Zeit mit einem Elektromotor betrieben wurde, mittlerweile aber etwas verfallen ist, das Bahnhofsgebäude (1. Hälfte 20. Jh.) sowie das Haus von Larysa Henijuš (1. Hälfte 20. Jh.?; Holzhaus; gegenüber der orthodoxen Kirche), in dem die Dichterin mit ihrem Mann nach ihrer Rückkehr aus dem Exil 1956 bis zu ihrem Tode 1983 lebte. Ein Museum ist in dem Häuschen, in dem heute drei Familien wohnen, leider nicht untergebracht. An der orthodoxen Kirche (gegenüber vom Wohnhaus) steht ein Larysa-Henijuš-Denkmal.

Sonstiges

Ca. anderthalb Kilometer südlich vom Ort gibt es einen Burgwall in der gleichnamigen Gegend Haradzišča (= Burgwall; frühe Eisenzeit) – früher gab es hier einen Weiler mit diesem Namen, ca. 65 x 30 m breit, im Osten befestigt mit Wall und Graben, im Westen mit zwei Wällen und drei Gräben.

Das Hünengrab (ca 11. – 13. Jh.) liegt etwa 300 m nordwestlich vom Burgwall, Durchmesser vier bis elf Meter.

André Böhm
neuesten Nachrichten
    Aktuelle Artikel
      Wir in den sozialen Netzwerken
      Freunde der Website